Wenn das Spiel zur Sucht wird: Wege aus der Glücksspielabhängigkeit in Österreich

Glücksspiel kann gefährlich werden

Online-Casinos und Glücksspiele sind heute überall verfügbar und locken mit bunten Lichtern und großen Gewinnversprechen. Was als harmloser Zeitvertreib beginnt, kann sich jedoch schnell zu einem ernsten Problem entwickeln. Viele Menschen unterschätzen die Risiken des Glücksspiels und merken oft erst spät, wenn sie die Kontrolle verloren haben. Besonders Online-Plattformen wie casino-rain-bet.at machen es einfach, rund um die Uhr zu spielen, was das Suchtpotenzial erhöht.

Glücksspielsucht ist eine anerkannte Krankheit, die nicht nur finanzielle Probleme verursacht, sondern auch Beziehungen zerstört und die psychische Gesundheit schwer belasten kann. Die gute Nachricht ist: Es gibt Hilfe und bewährte Behandlungswege. In Österreich stehen verschiedene Unterstützungsangebote zur Verfügung, die Betroffenen dabei helfen können, wieder die Kontrolle über ihr Leben zu gewinnen.

Erste Schritte: Professionelle Beratung suchen

Der wichtigste Schritt bei einer Glücksspielsucht ist das Eingestehen des Problems und die Suche nach professioneller Hilfe. In Österreich gibt es spezialisierte Beratungsstellen, die kostenlose und vertrauliche Unterstützung anbieten. Die Spielsuchthilfe der Caritas und die Ambulanz für Spielsucht am Anton Proksch Institut sind nur zwei Beispiele für Einrichtungen, die sich auf diese Problematik spezialisiert haben.

Diese Beratungsstellen bieten verschiedene Dienste an: Einzelgespräche, Gruppentherapien und Familienberatung. Oft ist auch eine telefonische Erstberatung möglich, was den Einstieg erleichtert. Studien zeigen, dass Menschen, die professionelle Hilfe in Anspruch nehmen, eine deutlich höhere Erfolgsrate bei der Überwindung ihrer Sucht haben als jene, die es alleine versuchen.

Ein praktischer Tipp: Notieren Sie sich vor dem ersten Beratungsgespräch Ihre Fragen und Sorgen. Das hilft dabei, nichts Wichtiges zu vergessen und das Gespräch strukturiert zu führen. Viele Betroffene berichten, dass bereits das erste Gespräch eine große Erleichterung war, da sie endlich offen über ihre Probleme sprechen konnten.

Wichtig ist auch zu wissen, dass alle Gespräche der Schweigepflicht unterliegen. Sie müssen sich keine Sorgen machen, dass Informationen an Dritte weitergegeben werden. Die Berater sind darauf spezialisiert, ohne Vorurteile zu helfen und gemeinsam mit Ihnen einen individuellen Behandlungsplan zu entwickeln.

Selbsthilfegruppen und Peer-Support

Neben der professionellen Beratung spielen Selbsthilfegruppen eine wichtige Rolle bei der Behandlung von Glücksspielsucht. In ganz Österreich gibt es Gruppen der Anonymen Spieler, die sich regelmäßig treffen und nach dem bewährten 12-Schritte-Programm arbeiten. Diese Gruppen bieten die Möglichkeit, sich mit anderen Betroffenen auszutauschen und von deren Erfahrungen zu lernen.

Der Austausch mit Menschen, die ähnliche Erfahrungen gemacht haben, kann besonders wertvoll sein. Sie verstehen die Herausforderungen und können praktische Tipps geben, wie man schwierige Situationen meistert. Viele Teilnehmer berichten, dass sie sich in der Gruppe weniger allein und stigmatisiert fühlen. Statistiken zeigen, dass die regelmäßige Teilnahme an Selbsthilfegruppen die Rückfallquote um bis zu 40% reduzieren kann.

Online-Selbsthilfegruppen haben besonders während der Pandemie an Bedeutung gewonnen. Sie bieten eine niederschwellige Möglichkeit, Unterstützung zu finden, ohne das Haus verlassen zu müssen. Plattformen wie check-dein-spiel.de bieten auch interaktive Tools und Foren, wo sich Betroffene austauschen können.

Ein praktischer Tipp für den Einstieg: Besuchen Sie zunächst als stiller Zuhörer eine Gruppe. Sie müssen nicht sofort aktiv teilnehmen, sondern können erst einmal schauen, ob die Gruppe zu Ihnen passt. Die meisten Gruppen sind sehr verständnisvoll und setzen niemanden unter Druck.

Medizinische und therapeutische Behandlungsoptionen

Für schwere Fälle von Glücksspielsucht stehen auch medizinische und therapeutische Behandlungsoptionen zur Verfügung. Kognitive Verhaltenstherapie hat sich als besonders wirksam erwiesen. Diese Therapieform hilft dabei, die Gedankenmuster zu erkennen und zu verändern, die zum problematischen Spielverhalten führen. Therapeuten arbeiten mit Patienten daran, gesündere Bewältigungsstrategien zu entwickeln und Auslöser für das Spielen zu identifizieren.

In manchen Fällen kann auch eine stationäre Behandlung notwendig sein. Das Anton Proksch Institut in Wien bietet beispielsweise ein spezialisiertes Programm für Glücksspielsüchtige an. Während eines mehrwöchigen Aufenthalts erhalten Patienten intensive therapeutische Betreuung und lernen, mit ihrer Sucht umzugehen. Die Erfolgsquote solcher Programme liegt bei etwa 60-70%, wenn die Patienten auch nach der Entlassung weiterhin Unterstützung in Anspruch nehmen.

Medikamentöse Behandlungen werden seltener eingesetzt, können aber in bestimmten Fällen hilfreich sein. Antidepressiva oder Medikamente, die auch bei anderen Suchterkrankungen verwendet werden, können die Behandlung unterstützen. Die Entscheidung über eine medikamentöse Therapie sollte immer gemeinsam mit einem Facharzt getroffen werden.

Ein wichtiger Aspekt der Behandlung ist auch die Bearbeitung von Begleiterkrankungen. Viele Menschen mit Glücksspielsucht leiden auch unter Depressionen, Angststörungen oder anderen psychischen Problemen. Eine ganzheitliche Behandlung, die alle Aspekte berücksichtigt, ist meist am erfolgreichsten.

Praktische Schritte zur Schadensbegrenzung

Während der Behandlung ist es wichtig, praktische Maßnahmen zu ergreifen, um weiteren Schaden zu verhindern. Dazu gehört vor allem die Sperrung von Glücksspielkonten und der Ausschluss von Casinos und Spielhallen. In Österreich können sich Betroffene über das OASIS-System (Österreichweites Ausschließungssystem) von allen lizenzierten Glücksspielanbietern sperren lassen. Diese Sperre gilt für mindestens sechs Monate und kann nicht vorzeitig aufgehoben werden.

Finanzielle Schadensbegrenzung ist ein weiterer wichtiger Aspekt. Viele Betroffene haben hohe Schulden angehäuft und benötigen Hilfe bei der Schuldenregulierung. Die Schuldnerberatung der Caritas oder andere gemeinnützige Organisationen bieten kostenlose Beratung und Unterstützung bei der Entwicklung eines Schuldenbereinigungsplans. Etwa 80% der Glücksspielsüchtigen haben finanzielle Probleme, die professionelle Hilfe erfordern.

Technische Hilfsmittel können ebenfalls nützlich sein. Spezielle Apps und Browser-Erweiterungen können den Zugang zu Glücksspiel-Websites blockieren. Auch die Übertragung der Finanzverwaltung an eine vertrauensvolle Person kann in der Anfangsphase der Behandlung sinnvoll sein.

Ein praktischer Tipp: Erstellen Sie eine Liste mit alternativen Aktivitäten, die Sie ausführen können, wenn der Drang zum Spielen aufkommt. Das können Sport, Hobbys, soziale Aktivitäten oder entspannende Tätigkeiten sein. Je konkreter diese Liste ist, desto einfacher ist es, in kritischen Momenten darauf zurückzugreifen.

Der Weg zurück ins Leben

Die Behandlung einer Glücksspielsucht ist ein Prozess, der Zeit und Geduld erfordert. Rückfälle sind normal und kein Zeichen des Versagens. Wichtig ist, dass Betroffene nicht aufgeben und weiterhin Hilfe in Anspruch nehmen. Mit der richtigen Unterstützung und den passenden Behandlungsmethoden ist es möglich, die Kontrolle zurückzugewinnen und ein erfülltes Leben ohne Glücksspiel zu führen.

Denken Sie daran: Sie sind nicht allein mit diesem Problem. In Österreich stehen Ihnen viele Ressourcen zur Verfügung, von kostenlosen Beratungsstellen über Selbsthilfegruppen bis hin zu professionellen Therapieangeboten. Der erste Schritt ist oft der schwerste, aber er ist auch der wichtigste auf dem Weg zur Genesung. Zögern Sie nicht, heute noch Hilfe zu suchen – Ihr zukünftiges Ich wird es Ihnen danken.

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