Die Bedeutung des Spiels für die kognitive Entwicklung
Hinzukommen die Erkenntnisse der Hirnforschung (siehe oben), die besagen Vernetzungen im Gehirn bilden sich nachhaltiger, schneller und effektiver, wenn Sinnestätigkeit und Bewegung im Zusammenhang stehen (vgl. Zimmer 2013, S. 43). Die Merkmale des Spiels, die analog zu oben auch die Bedeutung des Spiels unterstreichen, werden in der Literatur mit teils unterschiedlichen Begrifflichkeiten benannt, inhaltlich jedoch übereinstimmend beschrieben. Während Heimlich (2015) die Merkmale in drei wesentliche Faktoren zusammenfasst – intrinsischen Motivation, Fantasie und Selbstkontrolle (vgl. Heimlich 2015, S. 30f.) – betont Huizinga Freiwilligkeit, Regelhaftigkeit, und Zielbezogenheit (vgl. Weltzien 2013, S. 6).
Die psychologischen Effekte von Freispielen
Das sensomotorische Spiel mit seinen ersten motorischen und taktilen Grunderfahrungen die grundlegendste aller Spielformen, auf deren unverzichtbaren Erfahrungen das Kind aufbaut. So wird aus dem ungerichteten Greifen mehr und mehr ein gezieltes Greifen, das Voraussetzung und Basis für alle weiteren Spielformen ist. Im sozial-emotionalen Bereich ist es vor allem das lustvolle Erleben des eigenen Körpers, dass ein positives Selbstbild zu Grunde legt – ich spüre mich, und ich und mein Körper sind eins. Das Ich und das eigene Handeln müssen so oft wie möglich in einen Zusammenhang zum Wir gestellt werden, damit das Kind sich die Auswirkungen seiner Entscheidungen auf andere im Rahmen seiner Möglichkeiten bewusst macht. In Projekten lässt sich dann der Radius des “Wir” noch erweitern, etwa bei Besuchen im Gemeinwesen (Dorf oder Stadtteil), bei Handwerkern, an Natur- und Waldtagen oder beim Kontakt mit einem Seniorenheim.
Die Bedeutung von Freispiel im Kontext der Bildung
Ob beim Klettern auf Bäume, Buddeln im Sand oder Entdecken eines Baches – hier können Kinder ihrer Kreativität freien Lauf lassen. In unserer schnelllebigen, durchorganisierten Welt bleibt jedoch oft wenig Platz für diese Freiheit. Der Terminkalender der Kinder ist gefüllt mit schulischen Verpflichtungen, Sportkursen und Förderangeboten. Doch genau deshalb ist es so wichtig, ihnen wieder Raum für unstrukturiertes Spiel zu geben. In diesem Artikel tauchen wir tiefer in die Bedeutung des freien Spiels ein, zeigen auf, warum es für die Entwicklung Ihres Kindes so wertvoll ist, und geben Tipps, wie Sie es im Alltag fördern können. Kinder brauchen für freies Spiel eine Atmosphäre aus Zeit, Muße, Gelassenheit und Ruhe.
Die ersten motorischen Grunderfahrungen sind es, die das Kind weiter experimentieren lassen. Es ist zu beobachten, dass die erfolgreichsten Implementierungen von Freispiel-Mechanismen solche sind, die eine Balance zwischen Erreichbarkeit und Herausforderung bieten. Eine zu leichte Verfügbarkeit kann zu einem schnellen Interessensverlust führen, währen ein zu hoher Schwierigkeitsgrad Frustration hervorrufen kann. Fachwissen in diesem Bereich zeigt, dass eine gut durchdachte Frequenz und Qualität von Freispielen wesentlich zur Langzeitmotivation und somit zur Bindung der Spielenden an das Spiel beitragen. Durch die sachkundige Anwendung dieser Gestaltungsstrategien können Spieleentwickler bedeutsame und erinnerungswürdige Spielerfahrungen schaffen, die die Spielenden immer wieder zurückkehren lassen. Freispiele sind ein faszinierender Aspekt in der Welt des Spielens, der sowohl Neulinge als auch erfahrene Enthusiasten gleichermaßen anzieht.
Ohne Anweisungen oder strikte Betonred Schweiz Regeln kann es ganz eigene Ideen entwickeln. Vielleicht malt es eine Welt, in der Bäume sprechen, oder erfindet mit seinen Spielsachen eine Geschichte, die kein Erwachsener je hätte ersinnen können. Diese kreative Freiheit ist nicht nur ein Ventil für die kindliche Fantasie, sondern legt auch den Grundstein für späteres kreatives Denken – eine Fähigkeit, die im Berufsleben und in der Problemlösung essenziell ist. Dieser Wunsch nach einem gesteigerten Bildungsauftrag hat in der Vergangenheit freie Spielphasen zunehmend verdrängt – was sicherlich auch an der weit verbreiteten (Fehl-)Ansicht lag, dass in Spielprozessen ohne vorher festgelegten Zweck kein Lerneffekt erzielt werden könne.
Freispiel beschränkt sich nicht nur auf das Auswählen eines Buches, eines Brettspiels, usw. Das Freispiel findet in allen Bereichen des Alltags in Kita und Krippe statt. So ist es in erster Linie wichtig, den Kindern Spielräume zu gestalten, die sie gefahrlos nutzen können. Sei Ansprechpartner, wenn Kinder nach Lösungen suchen und deinen Rat benötigen. Gib Impulse, um den Kindern den Start ins Freispiel zu erleichtern.
Das Symbolspiel, das „so-tun-als-ob“ nimmt weiter einen großen Spiel-Raum ein. Das „Suppe kochen“ wird aufgrund der erweiterten motorischen Fähigkeiten immer differenzierter, der Umgang mit einem „richtigen“ Löffel gehört jetzt dazu. Daneben finden sich bereits erste Anzeichen für ein Szenenspiel, das später in das eigentliche Rollenspiel übergeht. Zweijährige „telefonieren“, hantieren im Kaufladen, packen Eingekauftes ein oder fahren das Baby im Kinderwagen spazieren.
- Deine Rolle als Beobachterin verändert sich, je jünger die Kinder sind.
- Die Formen des Freispiels sind so unterschiedlich wie die Kinder und ihre Bedürfnisse selbst.
- Um Kinder mit andersartigem Kulturhintergrund möglichst gleichwertig in das Freispiel einzubeziehen, werden Materialien aus ihrer Kultur in die Gestaltung des Freispiels einbezogen, z.B.
- So könnte die Möglichkeit, Freispiele mit Freunden zu teilen oder in sozialen Netzwerken zu präsentieren, eine neue Dimension des Spielens eröffnen.
- Auch wenn Kinder einmal chaotisch umherlaufen und nur das machen, wonach ihnen ist, bedeutet dies keineswegs, dass sie in dieser Zeit nichts lernen.Vielmehr bieten sich durch die freie Bewegungsentfaltung Möglichkeiten, den eigenen Interessen nachzugehen und diese zu entdecken.
Ohne eine sichere Bindung, kein Explorationsverhalten und ohne eine sichere Bindung sind demzufolge auch keine ersten Spielhandlungen möglich (vgl. Weltzien 2013, S. 7). Neben der Hauptbindungsperson entwickeln Kinder individualisierte Bindungen zu weiteren Bezugspersonen – in der Familie, der Sozialgruppe und/ oder im Bezug zur pädagogischen Fachkraft. Die Fähigkeit der Objektpermanenz bedeutet, Kinder wissen, dass Gegenstände vorhanden sind, auch wenn sie im eigenen Blickfeld im Moment nicht sichtbar sind. Das erste Spiel mit Erwachsenen sind demzufolge die „Suchspiele“ und „Guck-Guck-Spiele“.
Und doch wird sie gleichzeitig gern genutzt um mit pädagogisch wert- und sinnvollen Lernspielen und Angeboten Basiskompetenzen, Bildungsprozesse wie zum Beispiel mathematische Fähigkeiten, Sprache, logisches Denken, die Feinmotorik zu unterstützen. Freies Spiel hingegen begründet sich auf die im Vordergrund stehende selbstbestimmte Spieltätigkeit des Kindes. Jedes Kind entwickelt eigene Ideen und muss herausfinden, ob sich diese in der Praxis umsetzen lassen. Vorgegebene Lösungen verhindern ein echtes Erfolgserlebnis und führen zu Demotivation und Passivität. Damit das Freispiel sinnvoll ist und Kindern einen echten Mehrwert bietet, sollten Erzieher die gemachten Beobachtungen der einzelnen Kinder festhalten, um die Entwicklung besser beurteilen zu können.
Abgesehen von der Schwierigkeit, auf das Material zu achten, führt das Spielzeug zu Wünschen, Träumen und Enttäuschungen bei den jeweils anderen Kindern. Das bedeutet zugleich, dass das soziale Miteinander vom “Sein” zum “Haben” verschoben wird. Erkenntnisse der Neurowissenschaften können heute anschaulich erklären, wie so das Spiel von besonderer Bedeutung für die kindliche Entwicklung ist. Das Gehirn reif nicht nur auf Grund von genetischen Anlagen, sondern ist ebenso auf eine anregende Umgebung angewiesen, durch die sich wichtige Verbindungen zwischen Nervenzellen aufbauen. Lernen gelingt, wenn das Erleben von Autonomie, Kompetenz und Angenommensein gewährleistet ist. Gerade in diesen drei Bereichen bietet das Spiel eine gute Ausgangsbasis für Lernprozesse, da sich das Kind hier, selbstbestimmt und an den eigenen Interessen orientiert, in einer wohlwollenden Umgebung mit Herausforderungen auseinandersetzt.